In der Nuklearmedizin können durch den Einsatz von Radionukliden verschiedene Organe dargestellt und Funktionsuntersuchungen durchgeführt werden.
Die Radioaktivität wird in eine Vene gespritzt, die von dem Radionuklid ausgesandte radioaktive Strahlung wird mittels einer speziellen Kamera (Gammakamera) aufgenommen, die diese Strahlung in elektrische Impulse umwandelt und daraus ein Bild erzeugt (Szintigramm) bzw. über ein Computersystem Funktionsdaten gewinnt (Funktionsszintigrafie). Im letzteren Fall können Aussagen über die Funktion eines Organes gemacht werden (z. B. Nierenfunktion).
Zum Erreichen einer besonders hohen Auflösung lassen sich auch Schnittbilder erstellen. Hierbei liegt der Patient auf der Untersuchungsliege und der Kopf der Gammakamera rotiert um den zu untersuchenden Körperabschnitt (SPECT). Zur besseren anatomischen Auflösung erfolgt dies in den meisten Fällen mittels einer CT (low-dose).
Je nach Fragestellung wird eine geringe Menge einer radioaktiven Substanz meist in die Armvene gespritzt, gelegentlich aber auch anders verabreicht. Bei einer Untersuchung des Lymphsystems wird die Substanz unter die Haut gespritzt.
Sofort oder nach einer Wartezeit, in der sich die Substanz in Ihrem Körper verteilt, werden Sie unter eine sog. Gamma-Kamera gelegt. Diese hochempfindliche Kamera ist in der Lage, die geringe Strahlung, die die radioaktive Substanz aus Ihrem Körper aussendet, zu registrieren und in lesbare Bilder (Szintigraphie) umzuwandeln. Die Aufnahmetechnik ist je nach Organ unterschiedlich und evt. bewegen sich die Kameradetektoren oder rotieren um Sie herum (SPECT). Gelegentlich kann zur verbesserten Diagnostik die Aufzeichnung einer SPECT-CT-Untersuchung notwendig sein. Dazu rotieren die Detektoren der Kamera um ihren Körper. Die Strahlenbelastung durch eine eventuell zusätzliche Computertomografie ist gering, aber höher als bei einer herkömmlchen Röntgenuntersuchung. Die Computertomografie wird in diesem Fall mit niedriger Energie durchgeführt. Kontrastmittel wird dazu nicht verabreicht. Sollte eine solche Untersuchung notwendig sein, werden sie gesondert darauf hingewiesen.
Sie sollten möglichst ruhig liegen, damit die Aufnahmen gut gelingen. Sie brauchen keine Befürchtung vor engen Räumen zu haben, da Sie nicht in einer „engen Röhre“ gelagert werden. Bei der Nierenuntersuchung muss während der Untersuchung Blut abgenommen werden.
Die Wartezeit zwischen Verabreichung der radioaktiven Substanz und Messung hängt von der Art der Untersuchung ab. Sie kann wenige Minuten bis mehrere Stunden dauern. Bei ganz wenigen Untersuchungen werden auch Aufnahmen an aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt.
Die Untersuchung selbst ist nicht schmerzhaft. Den Nadelstich zur Injektion der radioaktiven Substanz werden Sie ggf. merken. Bei manchen Erkrankungen kann das Stillliegen über ca. 30 min während der Untersuchung unangenehm sein; wir bemühen uns aber, Sie möglichst bequem zu lagern. Je nach Untersuchung werden unterschiedliche radioaktive Substanzen verwendet. Diese können möglcherweise in ganz seltenen Fällen Allergien bzw. Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Die Anzahl der Nebenwirkungen ist aber sehr gering. Eine Allergie gegen Röntgenkontrastmittel stellt für die nuklearmedizinische Diagnostik kein Problem dar.
Die Strahlenbelastung ist je nach Untersuchung unterschiedlich, im Allgemeinen aber nicht höher als bei einer Röntgenuntersuchung, weil die radioaktive Substanz in der Regel nach kurzer Zeit zerfällt und zusätzlich über die Nieren ausgeschieden wird. Gemäß der Strahlenschutzverordnung ist der Umgang mit radioaktiven Stoffen streng geregelt, zur größtmöglichen Sicherheit der Patienten und der Umwelt. Bei der nuklearmedizinischen Untersuchung handelt es sich nicht um eine Strahlentherapie, sondern um eine rein diagnostische Untersuchung! Falls eine zusätzliche SPECT-CT durchgeführt wird, erhöht sich die Strahlenbelastung nur gering.
Besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft, informieren Sie uns bitte umgehend. Im Falle einer Schwangerschaft wird die Untersuchung nicht durchgeführt.
Radioaktive Stoffe können in die Muttermilch übergehen. Wir werden Ihnen gegebenenfalls mitteilen, ob es notwendig ist, das Stillen für eine gewisse Zeit zu unterbrechen.
Für Kinder kann eine nuklearmedizinische Untersuchung sogar besonders geeignet sein, da sie keine Schmerzen verursacht. Die Strahlenbelastung ist manchmal niedriger als bei Röntgenuntersuchungen. Die Menge der radioaktiven Substanz wird in der Regel dem Gewicht angepasst.
MVZ Prüner Gang GmbH
Prüner Gang 16-20
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